Eine neue große R 1300 GS und ggf. eine R 1400 GS kommt 2023
Wir schreiben heute zwar den 1. April und jeder passt auf, nicht verarscht zu werden, aber die nachfolgende Info von MOTORRAD ist keine Fake News. Wie sonst sollte BMW Motorrad den 100. Geburtstag der Marke gebührend feiern als mit einer Jubiläumsausgabe ihres Vorzeigemodells? Erst recht, weil es dann auch exakt 10 Jahre her sein wird, dass man in München den ersten wassergekühlten Boxer enthüllt hat. Und in welchem Motorrad? In der GS natürlich!
Wie berichtet, dürfen sich alle GS-Fans schon heute in den „Vor-Freuden-Status“ begeben, denn BMW bringt 2023 eine neue GS-Generation als R 1300 GS, als R 1400 GS und als M 1300 GS an den Start. Erste Erlkönige wurden schon 2021 erwischt. Jetzt liefert die BMW-Website weitere Hinweise. Wir erklären, wann sie kommt und was sich ändert.
Fazit
BMW R 1300 GS bzw R 1400 GS dürfte leichter werden
Mechanische Veränderungen der Ventilsteuerung
Neben neuem Rahmen auch neue Schwinge
BMW R 1300 GS / R 1400 GS mit Abstandsradar
vermutet wird in der Fachszene, dass die R 1400 GS als Adventure kommen wird
Die neue GS-Modell-Familie
Die Erlkönig-Bilder der bereits im Sommer 2021 erwischten BMW R 1300 GS zeigen ein ganz neues Motorrad. Und die Entwicklungsschwerpunkte liegen eindeutig im Fahrwerksbereich. Dafür gibt es zwei Gründe:
- Die letzte wirklich „neue“ GS im Jahr 2013 bedeutete den Umstieg auf den Wasserboxer. Alle Aufmerksamkeit galt dem neuen Motor.
- Auch das zweite Upgrade von 2018 (mit der Einführung des Shift Cam) konzentrierte sich auf den Boxer.
Ab 12. April ist das neue BMW Spezial hier erhältlich – mit exklusiven Infos zur neuen BMW R 1300 GS bzw. R 1400 GS.
BMW R 1300 GS dürfte leichter werden
Außerdem lässt sich Gewicht nicht so sehr beim Motor, sondern vielmehr in der Peripherie einsparen. Und leichter werden, das dürfte im Lastenheft der neuen GS ganz weit oben stehen. Auch wenn bei den ersten Planspielen für die neue GS sicher noch nicht bekannt gewesen sein dürfte, dass die neue Ducati Multistrada V4 nicht nur deutlich stärker, sondern auch leichter ausfällt als die aktuelle GS. Zwischen der Multistrada V4 und der R 1250 GS liegen aktuell 6 Kilogramm. Das ist angesichts des dazu beachtlichen Leistungsunterschieds von 34 PS (Multi 170 PS, GS 136 PS) für fahrdynamische Werte wie Beschleunigung und Durchzug viel und auch fürs Handling ein ordentliches Pfund. Entsprechend schwer dürften diese 6 Kilogramm auf den Gemütern der BMW-Entwickler gelastet haben.
Leistung dürfte aber nicht das ganz große Kaufargument bei den Reiseenduros sein. Schaden würde mehr Leistung aber auch nicht, sodass wir bei der nächsten GS von einer Hubraumerhöhung um weitere 50 bzw. 150 auf runde 1.300 cm³ oder gar 1.400 cm³ ausgehen. BMW hatte sich bereits 2019 beim Patentamt die Typenbezeichnung M 1300 GS schützen lassen.
Mechanische Veränderungen der Ventilsteuerung
Die beim Erlkönig mit einer Stoffhülle „bemützten“ Zylinderköpfe deuten sogar auf grundsätzliche mechanische Veränderungen der Ventilsteuerung hin. Eine größere Bohrung oder ein längerer Hub bräuchten jedenfalls keine extra Tarnung. Ein neuer Rahmen hingegen schon. Beim Rohrgeflecht der neuen BMW R 1300 GS / R 1400 GS gibt es mehr als genug zu tarnen, das zeigt die Gitterrohrtapete, die mit Kabelbindern an die Originalrohre gespannt ist. Sie verdecken das eigentliche Rahmenwerk. Die Motorenaufnahmen hingegen scheinen echt zu sein. Unter dem Fahrersitz endet der Bluff dann unvermittelt und macht einem anderen Platz. Ab hier ist das Rahmenheck mit einer Art Plastikhülle versehen. Wer diesen Aufwand betreibt, hat nicht nur etwas zu verbergen – und will viel erreichen. Der neue Rahmen soll nicht nur leichter ausfallen, sondern wohl auch weniger kosten.
Neben neuem Rahmen auch neue Schwinge
Weniger Kosten wird die neue Schwinge mit innen laufendem Kardan an der neuen BMW R 1300 GS hingegen nicht. Sie ist im Gegensatz zum alten Bauteil eine komplexe, wild zerklüftete Angelegenheit und wirkt dabei sogar kürzer als an der Vorgängerin. Das mag täuschen, doch es würde zur generellen Stoßrichtung der neuen R 1300 GS / R 1400 GS passen.
Gegenüber der zum Vergleich mitfahrenden R 1250 GS und sogar der F 900 GS wirkt die neue BMW R 1300 GS zierlicher und will eindeutig mehr Geländefloh als Reisedampfer sein. Die Verkleidung mit zum Vorderrad orientierterem kurzem Entenschnabel und die tief liegenden Scheinwerfer mit einzelnen LED-Spots lassen die neue 1300er-GS nicht nur kompakter, sondern auch aggressiver wirken. Allerdings ist die auf den Erlkönig-Bildern zu sehende schwarze Verkleidung noch so grobschlächtig, dass sich in Hinsicht auf die Optik der neuen BMW R 1300 GS nur spekulieren lässt.
BMW R 1300 GS / R 1400 GS mit Abstandsradar
Zwischen der jetzt weit heruntergezogenen, aggressiveren Scheinwerferpartie und der nun deutlich größeren, ebenfalls tief nach unten gezogenen Scheibe wird vermutlich der Abstandsradar seinen Platz finden. Überhaupt wird auch die 1300er trotz des drahtigen Auftritts nichts an elektronischer und digitaler Unterstützung missen lassen. Die hat nämlich einen ganz entscheidenden Vorteil: Sie wiegt nichts.
Wie sich die künftige GS-Familie auffächern könnte, zeigt bereits jetzt die BMW-Website im Bereich Service. Hier können BMW-Fahrer Kundendienstleistungen anmelden. Dazu müssen sie in einem Menü ihr Modell auswählen. Und genau hier scheinen offensichtlich auch schon die kommenden GS-Modelle auf. Gelistet sind nämlich neben der R 1300 GS auch eine R 1400 GS und die M 1300 GS. Mit diesem Modellsplit wäre folgende Aufteilung denkbar. Die R 1300 GS wird die ganz normale GS, die R 1400 GS ersetzt – ohne echte Hubraumaufstockung – die Adventure-Variante, die nämlich nicht im Menü auftaucht. Und die M 1300 GS könnte eine für den Offroad-Einsatz optimierte Version der GS werden.
FAZIT
Klar ist, dass eine ganz neue GS in den Startlöchern steht. Aber wann kommt sie? Wir rechnen zum Modelljahr 2023 mit einer neuen GS. Warum? Weil die Faustformel in dieser Disziplin in etwa folgendermaßen lautet: Alle 5 Jahre ein kleineres Update, alle 10 Jahre eine neue GS. Das letzte sanfte Upgrade war 2018 und die letzte wirklich „neue“ GS rollte im Jahr 2013 auf den Markt (Umstieg auf Wasserboxer).
2022-04-01 / JR